Dialog der Generationen
Klar ist: Eine funktionierende Gesellschaft ist auf ein solidarisches Miteinander angewiesen. Eine Voraussetzung dafür ist, Kommunikation über vermeintliche Grenzen hinweg anzuregen. Gerade der Austausch zwischen den Generationen erscheint hier, wegen des sich vollziehenden demografischen Wandels, wichtiger denn je.
Zudem profitieren beide Generationen voneinander, was besonders in medialen Kontexten deutlich wird. Unsere moderne Gesellschaft ist im stetigen Wandel begriffen: Informationsvermittlung und –darstellung sowie deren technische Grundlagen entwickeln und verändern sich in rasanter Geschwindigkeit. Dabei den Durchblick zu behalten ist komplex, und das gestern noch aktuelle Wissen kann morgen schon veraltet sein. Ältere Menschen verfügen über einen großen Fundus an Erfahrungen, während junge Menschen eher mit dem aktuellen Wissen vertraut sind. Den Austausch zwischen diesen Akteurinnen und Akteuren mit ihren jeweiligen Ressourcen zu bewerkstelligen ist notwendig, um der schnelllebigen Zeit zu begegnen.
Kommunikation über und mit Hilfe von Medien
Durch aktive Medienarbeit sollen bei Generationen im Dialog ein solidarisches, konstruktives Miteinander, bzw. ein Austausch auf gleicher Augenhöhe, über Altersgrenzen hinweg, gefördert werden. Dabei kommunizieren die Heranwachsenden und die älteren Menschen unter medienpädagogischer Anleitung über und mit Hilfe von Medien. Der Dialog findet bei der gemeinsamen multimedialen Produktion sowie bei der Auseinandersetzung mit Medien, Medieninhalten und Medienerfahrungen statt.
Nutzen der intergenerativen Arbeit
Durch das gegenseitige Kennenlernen und das gemeinsame Produzieren von Medienprodukten sollen Vorurteile und Altersstereotypen kritisch hinterfragt und gegebenenfalls revidiert werden. Alle, die am Projekt teilnehmen, werden für die Wünsche, Ängste und Wertvorstellungen der anderen Generation sensibilisiert. Durch die Nutzung der unterschiedlichen Ressourcen und Erfahrungen wird darüber hinaus versucht, für beide Generationen eine gemeinsame Perspektive zu erarbeiten.
Der individuelle Nutzen liegt bei Jugendlichen in der Aufmerksamkeit, die ihnen von “Respektspersonen” zuteil wird, in der Vermittlung von Erfahrung bezüglich des Erwerbslebens und Hilfe bei schulischen Problemen. Ältere Menschen spüren den Wert ihrer im Laufe des Lebens gewonnenen Erfahrungen, freuen sich darauf, diese weiterzugeben und bieten dadurch Orientierungshilfen für die Identitätsentwicklung der Jugendlichen. Beiden Generationen ist gemeinsam, dass der Blick über die eigenen Norm- und Wertvorstellungen hinaus, neue Perspektiven für das eigene Leben eröffnen kann.